Matthias Geuting und Ute Fink – Orgel

Karfreitag, 13. April 2001, 21:00 Uhr, St. Cosmas und Damian Kirche Bockhorn

Werke von John Cage und Arvo Pärt

Matthias Geuting, Orgel

Ute Fink, Orgel

chorwerkstatt friesland

Arvo Pärt wurde 1935 in Paide (Estland) geboren, übersiedelte 1980 nach Wien und lebt seit 1982 in Berlin. Pärt ist einer der wenigen echten Vertreter der sogenannten „Neuen Einfachheit“. Nach einer eingehenden Beschäftigung mit der mittelalterlichen Tonsprache fand er zu einem mit geringsten Mitteln ein hohes Maß an Intensität erlangenden Personalstil, den er selbst- im Hinblick auf die ähnlichkeit mit der Struktur des Glockenklanges- „Tintinnabuli -Stil“ nennt. Mittels nahezu rein tonaler Gebilde (häufige Dreiklangszerlegungen) erreicht Pärt eine aus seiner tiefen Gläubigkeit und seinem Hang zur Mystik und Verinnerlichung her zu verstehende Balance von Form und Harmonik. Zu hören sein werden die beiden Orgelstücke „Trivium“ und „Pari intervallo“ und das Werk für Chor und Orgel „the beatitudes“.

John Cage , einer der großen Musiker des 20. Jahrhunderts wurde 1912 in Los Angeles geboren und starb1992 in New York. Er studierte Geisteswissenschaften; zu seinen Kompositionslehrern zählten Henry Cowell und Arnold Schönberg. Er komponierte sein Orgelstück Organ2/ASLSP im Jahre 1987 und widmet sich hier einer besonderen Art der Zeiterfahrung. Denn der rätselhaft klingende Titel des Stückes versteht sich wohl in erster Linie als Aufführungshinweis an den Interpreten: ASLSP ist eine Abkürzung für „as slow as possible“, womit gesagt ist, dass dieses Stück „so langsam wie möglich“ gespielt werden soll. Das ist erstaunlich, wo man doch sonst -und nicht nur auf Wettbewerben- Stücke eher so schnell wie irgend möglich zu spielen pflegt. So führt Cage sein Publikum an ein neues, noch gänzlich unerforschtes Gebiet der Musik heran. Die durchklingenden, aber letztlich doch versinkenden Töne erzählen auf ihre Weise von Ewigkeit und Vergänglichkeit.