Gabriele Hasler & Roger Hanschel

Freitag, 16. Februar 2007, 20.30 Uhr

LOVESONGS (NACH LIEDERN VON JOHN DOWLAND)

Mit der Bearbeitung von Liedern des englischen Renaissance- Komponisten John Dowland ( 1563 – 1626) beschreitet das Duo Hasler Hanschel neue Wege. Die harmonisch sowie melodisch wunderschönen lovesongs werden von Stimme und Saxophon schlicht und unprätentiös umgesetzt. Die als eigenständige Stücke eingefügten Improvisationen basieren auf musikalischem und textlichem Dowland-Material.
Eine spannende Begegnung alter und zeitgenössischer Musik in einem Programm zweier virtuos aufeinander eingespielter Musiker. Es entsteht eine ruhige, strahlende und freundliche Atmosphäre.
„Gabriele Hasler ist eine der wandlungsfähigsten und kreativsten Jazzstimmen Europas.“ (Joachim Ernst Berendt) „Roger Hanschel komponiert weit ab vom Mainstream und auf der Höhe der Zeit wie nur wenige….. Als ausführender Musiker am Saxophon lebt Hanschel die gleiche intelligent- integrative Beweglichkeit vor wie als Komponist. Spieltechnisch steht ihm alles zur Verfügung, was heute als Virtuosität verstanden wird und seine Klangkultur ist atemberaubend“ (Frankfurter Rundschau)

DUO HASLER HANSCHEL

Das ungewöhnlich instrumentierte Duo besteht seit 1994 und kann auf zahlreiche Konzerte, Festivalauftritte, Mitschnitte sowie 4CD-Produktionen zurückblicken. Die beiden linearen „Windinstrumente” (Hans Jürgen Linke) übernehmen gleichberechtigt die Verantwortungfür Groove und Harmonik, für Melodie und Energie, für Sound und Dynamik. Texte und Kompositionen werden in virtuosen, hochexpressiven Improvisationen weitergesponnen, ausgeleuchtet und dekonstruiert, neue zusammengefügt.

“ … Roger Hanschel und Gabriele Hasler sind unerschrockene Erneuerer, die den Blick ohne Berührungsängste auf einen fernen, nicht bereits abgesteckten Horizont richten. In hochkonzentrierten Dialogen spielen sie sich virtuos die Bälle zu – zwischen Jazz, Renaissance, Improvisation und Versatzstücken aus alter, fast vergessener Musik. Die sehnende, romantische Liebe (Hasler: ‚Wie bei der Popmusik‘) bildet dabei ein Grundmotiv des Abends, das die beiden durch Anleihen an klerikale Gesänge, zeitgenössische und meditative Momente beleben und in teils humorvolle, verspielte Sequenzen überführen. Droht das Ganze esoterisch zu werden, ist es meist Saxophon-Mafia-Mitglied Hanschel, der das Publikum auf den Boden zurückholt. Dem vermeintlich Erhabenen des Raumes begegnet er mit einer anarchischen Freiheit. Aber Hanschel ist kein Akrobat des schrillen Effekts. Er nimmt seine Freiheit der Interpretation mit einem Tatendrang ernst, der überzeugt, und bei jedem Ton, den er spielt, den Eindruck hinterläßt: diese Stimme und dieser Saxophonton gehören zusammen. Die seismographischen Ausschläge, die sein Spiel verzeichnen, wirken dabei nie aufgesetzt, sondern organisch, aus der Musik heraus entwickelt.“

Reutlinger Nachrichten (21.10.2004)

“ … So wechselte die Stimmung zwischen ruhigen Momenten und temperamentvollen Ausbrüchen. Beeindruckend waren beide Künstler – sie bewältigen einen ungeheuren Tonumfang und enorme Intervallsprünge. Hätte man nicht gesehen, daß Gabriele Hasler ’nur‘ singt, hätte man meinen können, sie bedient mehrere Instrumente.
Das Duo war perfekt aufeinander eingestimmt und bot ein faszinierendes Programm, das Publikum dankte mit herzlichem Applaus.
Als Zugabe spielte das Duo die Bearbeitung eines alten englischen Folksongs, ‚Lovers Tasks‘, ein irrwitziger Parforceritt fürs Altsaxophon.“

Gothaer Allgemeine (Oktober 2004)

„Diese strahlend klare, weit tragende Altstimme könnte man sich hervorragend in einer Kathedrale vorstellen – sie gehört der Jazz-Sängerin Gabriele Hasler. Ihr Gesang scheint eine festliche Botschaft zu vermitteln; manchmal wirkt er geradezu wie ein gesungenes Gebet. Und der warme Klang des Altsaxophons, das die Sängerin in wunderschönen harmonischen und melodischen Bögen umschmeichelt, scheint ebenfalls überirdischen Gefilden entgegenzustreben. Roger Hanschel und Gabriele Hasler haben für ihre CD ‚Lovesongs‘, die übrigens tatsächlich in einer Kirche eingespielt wurde, Lieder des englischen Renaissancekomponisten John Dowland (1563 – 1626) bearbeitet. Eindringlicher, unprätentiöser, schlichter wurden alte und zeitgenössische Musik selten einmal zusammengeführt.“

WAZ, Juli 2004 (Wolfgang Platzeck)